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Empathie und Spiritualität

Empathiefähigkeit ist einfach gesagt den anderen Menschen wahrzunehmen, ihm Gehör und Aufmerksamkeit schenken. So einfach und doch ist diese Fähigkeit bei den meisten Menschen vergraben.

Wahre Empathiefähigkeit aktiviert Heilung und Frieden. Aktiviert die innen schlummernden Potenziale eines Menschen, inspirieren und wesentliche Erkenntnisse offenbaren sich. Weisheit kann sich ausdehnen und findet den Raum der Anerkennung. Empathiefähigkeit meint nicht, mit dem anderen mitzuleiden und fordert nicht auf die gleichen Erlebnisse und von ihnen ausgelöste Gefühls- und Emotionserfahrungen zu machen. Sondern ladet ein andere Menschen wertfrei, utreilsfrei, konzeptfrei *) und herzlich zu sehen und zu fühlen, zu hören und wahrzunehmen – ihnen die Aufmerksamkeit schenken. Diese Handlung ist es eine Bereicherung für alle Beteiligten. Auf der spirituellen Ebene kommt durch diesen Akt wahrer Empathie das Göttliche zum Ausdruck. Das Göttliche kann sich frei mitteilen und aus dem Dunklen sich entfalten. Wenn du einen Menschen begegnest und ihm deine urteilsfreie, wertfreie Aufmerksamkeit schenkt, beginnen die Göttlichen Aspekte beider miteinander zu kommunizieren und teilen sich mit. Oft in sichtbaren Reaktionen und Handlungen vom Gegenüber und ein handeln und sprechen lassen aus der eigenen Göttlichkeit.

Beispieldialoge aus dem Leben die nicht diese natürliche Gabe der Empathie erleben lassen:

Begrüßungsrituale: „Wie geht es dir?“ Du willst ehrlich antworten. Doch die Sprecherin und der Sprecher sind schon bei der nächsten Aussage oder gehen sogar weiter und reden vor sich hin. Du kannst antworten und es wird nicht gehört. Genausogut kannst du schweigen und verbrauchst keine Energie.

2 Freundinnen: A: „Schau, dass hier ist meine neue Praxis.“ Keine Reaktion. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Nur – es läuft irgendwie nicht. Hmm, weiß nicht, was es ist.“ Blitzschnelle Antwort der Freundin  B: „Bei mir läuft es  auch noch nicht. Mach dir nichts draus.“ Pause. Freundin A schweigt, den sie fühlst sich nicht erhört. Situationsbeschreibung: Freundin B ist gut versorgt. Hat einen 1/2 Tagsjob, eine sehr günstige Wohnung und ist in der Ausbildung zu Therapeutin. Sie hat kein Gewerbe. Jedoch schon einen Praxisraum in dem schon Kunden beraten kann. Mietkosten fallen für den Praxisraum im Moment nicht an. Freundin A ist seit über 10 Jahren selbständig mit allem was dazu gehört: SVA, FA, …

Dieser Dialog zeigt die Egozentriertheit auf, wenn man nicht die Empathiefähigkeit lebt.

Auch viele Therapeuten reagieren nicht empathisch auf Kunden: Ein Kunde kommt zum Therapeuten. Kunde erzählt kurz, dass die Partnerin, wie zuerst vereinbart, nicht kommen wollte. Therapeut: Ja, ich weiß. Sie hat mich angerufen und den Termin abgesagt. Kunde: Ich dachte ich komme trotzdem und wir können klären, was ich für die Partnerschaft tun kann. Therapeutin: „Sie ist eh ganz lieb. Und hat auch dies und das erklärt …“ Schachmatt. Hat der Kunde noch eine Möglichkeit urteilsfrei wahrgenommen zu werden. Ja und Nein. Hängt vom Therapeuten und seiner reflektierten Lebensart ab. In diesem Falle hört der Therapeut durch den Filter „Sie ist eh ganz lieb“ dem Kunden zu. Der Kunde hat noch kein Wort geäußert wurde ihm vermittelt: Sag nichts über deine Partnerin, weil die ist eh ganz lieb.“ Hier fehlte die Empathiefähigkeit.

Empathiefähigkeit verlangt nicht ein sofortiges Verstehen und verlangt auch nicht eine sofortige Handlung oder Lösungsangebot. Empathie lässt den anderen sein. Hört, schenkt dem anderen Aufmerksamkeit, stellt Fragen, zeigt Interesse, vermittelt Verständnis und der andere fühlst sich aufgehoben und zugleich „geschützt“. Er muss nichts verteidigen. Alles darf sein. Mitleid des anderen überschwemmt ihn auch nicht. Sein Gemüt kann sich erhellen, weil er sich tief im Inneren verstanden fühlt und die Seele kann sich wieder frei machen.

Empathiebereitschaft wäre auch für friedvolles globaes Miteinander sehr förderlich und eine enorme Bereicherung für die Menschen und die Mutter Erde. Denn wer möchte schon bemitleidet werden? Alle wollen „sich-verstanden-fühlen“ auf ihre Art individuelle Art und Weise. Und nichts und niemand will in ein Schema persönlicher, politischer, wirtschatlicher Wertesysteme gepresst werden, ob aus den eigenen Egosystemen oder den Massenegosystemen.

Empathiefähigkeit ist herzlich und zeigt Verständnis. Aus dieser Haltung entspringen göttliche Lösungen und neue SIchtweisen, die zu neuen ganzheitlichen Handlungen führen. Undsofortundsoweiter.

Menschen die andere akzeptieren, ihnen ihre Aufmerksamkeit schenken, herzliche Gefühle fließen lassen, statt dramatische oder urteilende Emotionen und aus diesem Feld heraus sogar Menschen führen und begleiten, führen in direkt in die Ganzheit. Das andere führt über Unwege, wie urteilen und abwerten, Krieg und Drama, Macht und Kontrolle, Egozentriertheit, usw.  in die Ganzheit.

Ich schreibe später weiter … *freu*